Nachdem wir dich das letzte Mal schon mit den Vorzügen von Radieschengrün beglückt haben, stellen wir dir heute den wahrscheinlich heilsamsten aller Vertreter unserer Kokosnuss-Bar vor: Mr. and Mrs. Brokkoli!
Was fällt dir zuerst ein, wenn du an Brokkoli denkst? Vielleicht ist es ein Brokkoli-Kartoffel-Auflauf mit überbackenem Käse, der deine Geschmackszellen betört hat, vielleicht hast du auch schon mal von Brokkoli als Immunverstärker gehört. Der eine oder andere mag sich noch an den kuriosen Spruch des damaligen US-Präsidenten George Bush sr. erinnern, der sagte: “Ich bin der US-Präsident und ich esse keinen Brokkoli mehr!” Vielleicht denkst du aber auch an den kohlig-aufdringlichen Geruch, der durch deine Küche schwebt, wenn du Brokkoli mal wieder zu lange hast kochen lassen…
Das Wort Brokkoli kommt aus dem Italienischen (“broccoli”) und bedeutet so viel wie Kohlsprossen – und genau diese betrachten wir als junges Grünkraut bzw. Microgreen-Minipflänzchen jetzt mal genauer:
Brokkoli Mikrogrün – Ein Porträt
Inhaltsstoffe: Brokkoligrün zeichnet sich durch einen hohen Gehalt des Antioxidanten Sulforaphan aus, einem gesundheitlich wertvollen Senfölglykosid. Im Mikrogrün ist dieser Anteil 50-100-fach höher als bei ausgewachsenem Brokkoligemüse (je reifer der Brokkoli, desto geringer sein Gehalt an Sulforaphan). Das Besondere an Sulforaphan? Es aktiviert Enzyme, die die Entgiftung in der Leber unterstützen und die Zerstörung von krebserregenden, freien Radikalen vorantreiben.
Außerdem tummeln sich reichlich Mineralstoffe in den Minipflanzen (Chrom, Eisen, Jod, Kalium, Kalzium, Kupfer, Mangan, Magnesium Natrium, Phosphor und Zink), Vitamine (B1, B2, B3, B6, C, E, K und Provitamin A) sowie weitere, wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe: Flavonoide, Isoflavonoide, Glucosinolate, Polyphenole, Senföle und Carotin.
Positive Eigenschaften: antibakteriell, entgiftend, entzündungshemmend, blutzuckersenkend, krebsvorbeugend und –bekämpfend
Geschmack: mild-frisch
Anbau: Als Microgreen, im Sprossenglas und im Kressesieb
Erntezeit: Als Mikrogrün nach 6-7 Tagen
Verwendung roh: im Salat, auf dem Brot, zum Entsaften, in Smoothies, im Kräuterquark/ Dip oder als Deko deiner Gerichte
Kleiner Tipp: Da der sekundäre Pflanzenstoff Sulforaphan hitzeempfindlich ist, sollte das Minigrün von Brokkoli nicht erhitzt werden und am besten immer roh den Weg in den Magen antreten! Das gilt auch für das ausgewachsene Gemüse, wobei natürlich roher Brokkoli nicht jedermanns Geschmack ist. Falls du dich ertappt fühlst, dann ist das nicht das Ende der Fahnenstange ;)! Beim Dünsten oder Dämpfen bleiben die meisten Inhaltsstoffe erhalten; nur beim Kochen verschwinden die wasserlöslichen Nährstoffe zum größten Teil im Kochwasser…
Wenn du Brokkoli und Brokkolisprossen zusammen in einer Mahlzeit isst, kannst du den heilsamen, krebsschützenden oder -bekämpfenden Effekt des Sulforaphans fast verdoppeln.
Wichtig: Kaue die Microgreens, Sprossen und Brokkoliröschen gründlich, denn Sulforaphan kann erst entstehen, wenn die Pflanzenzellen aufgebrochen sind und das Enzym Myrosinase aktiviert wird, welches zusammen mit der Vorstufe von Sulforaphan, dem Glucoraphanin, eine chemische Verbindung eingeht.
Du suchst noch nach der perfekten Einsteigersorte, um deinen Kindern gesundes Pflanzengrün unterzujubeln oder sie sogar selber in die Anzucht mit einzubeziehen? Dann versuch’ es unbedingt mal mit Brokkoli!
Brokkoli Microgreens sind einfach und schnell heranzuziehen, Probleme mit Schimmel oder verfaultem Geruch treten extrem selten auf. Im Gegensatz zum scharf-pikanten Radieschen oder Senf überwiegt der mild-aromatische Geschmack, der im Übrigen auch nichts gemein mit dem typischen Kohlgeschmack eines reifen Brokkolis hat.
Sag uns unbedingt, ob du damit schon einen Hit bei deinen Kids gelandet hast – vielleicht lässt sich sogar das eine oder andere Osterei im Brokkoligrün deiner Kokosnuss verstecken…