War einer deiner liebsten Zungenbrecher früher auch: “Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid”!

Und hast du dich schon immer gefragt, warum man eigentlich im Süden Deutschlands eher Blaukraut sagt und im Norden lieber Rotkohl/ Rotkraut?

Das hat tatsächlich etwas mit der Bodenbeschaffenheit zu tun. In Deutschlands Süden haben die Ackerböden einen höheren ph-Wert, das heißt sie sind weniger sauer als im Norden. Das wiederum bedeutet, dass die Rotkraut-Blätter eher in die bläuliche/ violette Richtung gehen und in den nordischen Böden, die einen geringeren ph-Wert haben, das Farbresultat sich aus roten Farben ergibt.

Ob Rotkohl, Blaukraut oder Rotkraut – uns ist das so ziemlich egal, denn bei uns kommen (meist) keine Krautköpfe auf den Tisch, dafür aber die Mini Microgreens-Version mit den kleinen roten Spaghettistängeln und frischgrünen Stecknadelköpfchen.

Rotkohl Mikrogrün ist eine der gesündesten Microgreens Sorten. Es hat zum Beispiel bis zu 260 mal so viel Beta-Carotin, 6 mal so viel Vitamin C und 40 mal so viel Vitamin E pro Gramm als der ausgewachsene Rotkohl.

Eine Studie des Fachmagazins Journal of Agricultural and Food Chemistry fand außerdem heraus, dass Rotkohl Microgreens besonders für das Herz-Kreislauf-System wichtig sind, höhere Polyphenolgehalte und höhere Glucosinolatgehalte als im reifen Rotkohl vorweisen und sogar die Triglyceridspiegel senken können (Blutfette, die das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen können).*

Rotkohl Mikrogrün – Ein Porträt:

Inhaltsstoffe: Rotkohl Grün hat einen hohen Gehalt an den Vitaminen A, B1, B2, B3, C und Folsäure. Ebenso weist es eine große Menge an Ballaststoffen, wichtigen Mineralstoffen (wie Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Schwefel, Zink) sowie Senfölen auf. Dazu kommen viele natürliche Antioxidantien, Spurenelemente wie Selen und Flavonoide, die hauptsächlich in rotem Gemüse zu finden sind.

Positive Eigenschaften: Senfölglycoside wirken Entzündungen entgegen, beugen Infektionen vor und stärken das Immunsystem; die Pflanzenfarbstoffe Anthocyane, die dem Rotkohl seine Farbe geben, wirken außerdem antientzündlich, antioxidativ und antikanzerogen

Geschmack: mild-säuerlich, rotkohlähnlich

Anbau: Als Microgreen, im Sprossenglas und Kressesieb

Erntezeit: nach 5-8 Tagen

Verwendung roh: auf dem (Butter-)Brot, als Salatbestandteil, zum Entsaften, in Smoothies, im Kräuterquark, perfekte Kombination auch mit Obst, Käsesorten oder als Deko deiner Gerichte

Wie wäre es, wenn du das nächste Mal an Weihnachten das klassisch gekochte Rotkohl in deinen Festtagsspeisen mit etwas frischem Rotkohl Mikrogrün verzauberst? Nicht nur die Farbkombination aus dampfendem Rot, das nach etwas Apfel, Essig und Nelken duftet, macht etwas her zusammen mit den knallig grünen Blättern der Rotkohl Microgreens, sondern du gleichst die durchs Kochen verlorengegangenen Nährstoffe des Rotkrauts auch noch mal aus. Das klingt doch nach einem guten Deal, oder? 

Achtung: Auch Rotkohl Microgreens gehören zu den Kandidaten, die in den ersten Tagen gerne Faserwurzeln bzw. Mikrowurzeln ausbilden und die oft versehentlich mit Schimmel verwechselt werden.

*Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/gesundheit/rotkohl-microgreens-schutz-fuer-das-herz-170104003

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